Ambitionierte Unternehmer mit einer klaren Mission

Maßgebliche Impulse für unsere beiden Gründer waren die hygienischen Zustände ihrer Jugend, die für Krankheiten wie Cholera und Typhus mitverantwortlich waren. Emil Richter und Ernst Frenzel hatten sich deshalb zum Ziel gesetzt, die hygienischen Innovationen ihrer Zeit in die Städte und Haushalte zu bringen. Durch ihren Unternehmergeist trugen sie dazu bei, dass heute in Europa unbesorgt Wasser direkt aus der Leitung getrunken werden kann. Vielmehr: dass Badezimmer, WCs und Heizungen zur Selbstverständlichkeit geworden sind.
Aus Handelsvertretern werden Gründer
Der Beginn ihrer unternehmerisch äußerst fruchtbaren Verbindung war das Eisenwerk Lauchhammer im gleichnamigen sächsischen Städtchen. Dort trafen sich Emil Richter und Ernst Frenzel in den 1880er-Jahren, lernten einander kennen und alles, was für ihr späteres eigenes Unternehmen wichtig werden sollte. Die beiden Vertreter bei Lauchhammer erfuhren alles über die Herstellung von Röhren, den Sanitärbedarf sowie über Fertigungsprozesse wie die Emaillierung. Durch ihre Reisen kannten sie praktisch den gesamten deutschen Markt – ihre späteren Lieferanten ebenso wie die zukünftigen Konkurrenten. Sie wussten, welche Produkte gebraucht wurden, was sich verkaufte, was der Kunde wünschte und was der Hersteller leisten konnte.
Mediatoren der sanitären Revolution
Trotzdem stellte die Gründung ihrer „Großhandlung für Kanal-, Gas- und Wasserleitungsartikel“ einen mutigen Schritt dar. Sie wagten sich in eine Branche, die sich gerade neu erfand – und die letztlich erst durch einen kulturellen und technischen Paradigmenwechsel möglich wurde: von der Wasserstelle zum Wasserhahn, vom Kohleofen zur Zentralheizung, von der mobilen Waschgelegenheit zum Badezimmer, vom Plumpsklo zum Wasserklosett – und damit zur modernen urbanen Industriegesellschaft. All dies wäre nicht möglich gewesen ohne technische Innovationen – für die nicht nur deren Erfinder standen, sondern auch Vermittler wie Emil Richter und Ernst Frenzel.
Zentrale Meilensteine der Firmengeschichte:
1895
Gründung in Nürnberg durch Emil Richter und Ernst Frenzel als Großhandlung für Kanal-, Gas- und Wasserleitungsartikel – „vorerst ohne Personal“, drei Jahre später mit ca. zehn Mitarbeitenden.
1901
Eröffnung einer Niederlassung in München. Einreichung eines Patents für einen Siphon, der nach den Vorschriften für öffentliche Bauten der Stadt Nürnberg konstruiert wurde.
1921
Tod von Emil Richter.
1929
Eröffnung des neuen Haupthauses in Würzburg; Expansion zu vielen weiteren Niederlassungen bis ca. 1936.
1935
Tod von Ernst Frenzel – zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen längst nicht mehr nur das Lebenswerk zweier Gründer, sondern das Ergebnis des Einsatzes und des Fleißes zweier Familien, vieler engagierter Mitarbeitender und Geschäftspartner. Die Schwiegersöhne Ernst Frenzels übernahmen gemeinsam mit Emil Richters Sohn Robert die Leitung der Niederlassungen.
1976
Gründung der Schwesterfirma TiefbauVertriebsGesellschaft (TVG) in Reichertshofen.
2002
Übernahme von zehn Standorten der Sebold-Gruppe in den Bundesländern Bayern, Hessen, Thüringen und Sachsen.
2004
Gründung der WVG Werkzeug-Vertrieb GmbH in Aschaffenburg als Schwesterfirma, spezialisiert auf den Werkzeughandel für das SHK-Fachhandwerk.
2007
Übernahme der Schulte-Gruppe mit rund 700 Mitarbeitenden und 80 Niederlassungen an elf Standorten (Integration ins R+F Netzwerk).
2013
Strategische Erweiterung: Gründung einer Schwester-Gesellschaft für Tiefbau- und Umwelttechnik (R+F TBU) in Form einer eigenständiger Vertriebsgesellschaft.
2023
Gründung der Tochtergesellschaft Richter+Frenzel Vertriebsgesellschaft Objekt GmbH, kurz R+F VGO, zur Bündelung der gesamten Objektaktivitäten.
2025
Heute ist Richter+Frenzel immer noch Eigentum der Nachfahren von Emil Richter und Ernst Frenzel. Rund 4.500 Mitarbeitende an 190 Standorten arbeiten daran, das Fachhandwerk in enger Partnerschaft im Sinne der Gründer zu unterstützen.