Eine Revolution der modernen Badhygiene

Hans Grohe gilt als Wegbereiter der Dusche, so wie wir sie heute kennen und genießen. Unter seiner Führung entwickelte sich aus einem DreiMann-Betrieb in Schiltach im Schwarzwald ein global operierendes Unternehmen mit Werken auf der ganzen Welt. Am Anfang standen nur etwas Startkapital und ein Kopf voller Ideen. Der geschickte Tüftler und Kaufmann erkannte in der problematischen Hygienesituation um die Jahrhundertwende seine Chance.

Schwäbischer Fleiß verbunden mit Erfindergeist

Von Berlin zieht es den gelernten Tuchmacher Hans Grohe mit seinen drei Kindern in den Schwarzwald. Nach dem Tod seiner ersten Frau hofft der 28-Jährige dort, seine Vision von Glück und Wohlstand verwirklichen zu können.

Das klare Quellwasser im Kinzigtal zieht ihn magisch an. Er sattelt um und lernt das Handwerk des Metalldrückers von der Pike auf. Erste Produkte waren Uhrenteile, Ofenrohre und Küchensiebe – und dann kam ihm diese Idee: Er drückte Messingblech zurecht und fräste Löcher hinein – die Geburtsstunde des ersten Brausekopfs. In Sachen Reinlichkeit eine echte Jahrhundertwende. Schon einige Jahre später ist der „Schaffer“ mit einem Produktkatalog in Europa unterwegs. Er eröffnet Exportmärkte, erschließt neue Zielgruppen und führt schon früh Qualitätskontrollen ein. So wächst das Unternehmen stetig. Mit Mut, Fleiß und Weitsicht führt er es erfolgreich durch zwei Weltkriege.

Zwischen den Kriegen entwickelt er auch noch einen weiteren Meilenstein für das Unternehmen: die Handbrause mit Porzellangriff. In den Jahren des deutschen Wirtschaftswunders wird aus der Vision von Hans Grohe eine unverwechselbare Marke. Im Alter von 83 gelingt ihm noch ein Geniestreich. Heute Standard in jedem Bad, war die Duschstange in den frühen 50er-Jahren eine sanitäre Sensation. Kurz darauf übergibt Hans Grohe an die nächste Generation und stirbt wenig später.

Zentrale Meilensteine der Firmengeschichte:

1901

Unternehmensgründung in Schiltach

1901 gründet Hans Grohe in einem ausgedienten Schuppen am Fluss ein Handwerksunternehmen für Metalldrückwaren – ein Drei-Mann-Betrieb, in dem er viele Funktionen selbst übernahm. Zwei Jahre zuvor war der gelernte Tuchmacher aus Luckenwalde bei Berlin in das Schwarzwaldstädtchen gezogen. Nun kehrte er der Weberei den Rücken und entdeckte die Herstellung von Metallwaren wie Messingpfannen, Uhrenteilen oder Ofenrohrrosetten für sich. 

1905

Die erste sanitäre Innovation

1905 entwickelt der Problemlöser den ersten Duschkopf und verändert damit die hygienischen Zustände seiner Zeit grundlegend. Er setzt einen Standard, der bis heute gilt. Ein eigenes Badezimmer war damals für die breite Bevölkerung in Deutschland noch purer Luxus. Hans Grohe erkannte die Brause als erschwingliche Alternative zum verschwenderischen Bad in der Wanne. 

1928

Prägend für die Badegewohnheiten

1928 wird die Handbrause mit weißem Porzellangriff zu einem weiteren Meilenstein der Unternehmens- und Sanitärgeschichte – ein echter Kassen- und Exportschlager und eine komfortable Alternative zur damals üblichen Kopfbrause. 

1953

Ein sanitärer Geniestreich

1953, im Alter von 82 Jahren, macht der Firmengründer eine zukunftsweisende Erfindung: die Duschstange „Unica“. An ihr ließ sich die Handbrause erstmals in jeder beliebigen Höhe fixieren – heute noch Standard in Badezimmern. 

1955

Tod des Gründers

1955 verstirbt der Gründer, dessen Formen und Ideen über viele Jahrzehnte stilbildend für die moderne Duschtechnik blieben. Sein ältester Sohn, Hans Grohe Junior, übernimmt die Leitung der Firma. 

1968

Fortsetzung der Familientradition bis heute

1968 stieg Hans Grohes jüngster Sohn Klaus Grohe in das Unternehmen ein – und brachte neue, moderne Ideen mit. Er machte erstmals Umweltschutz und Nachhaltigkeit zum Thema in der Sanitärindustrie. Auch die Urenkel des Firmengründers – Richard Grohe und Philippe Grohe – bauten die Marke hansgrohe mit zahlreichen Innovationen zu einem weltbekannten Premiumlabel aus. Richard Grohe ist auch heute noch Mitglied im Aufsichtsrat der Hansgrohe Group.